miss sara sampson
von
G. E. Lessing
es spielen:
Frank Buchwald,
Klara Eham,
Irina Kurbanova,
Leon Rüttinger,
Steffen Schreier
regie: Damian Popp
bühne / Kostüme: Doreen Back
Musik: John R. Carlson
dramaturgie: arne bloch
Regieassistenz: johanna freier
premiere:
10.12.2022
volkstheater rostock
Weitere Vorstellungen unter:
Foto: Frank Hormann
Miss Sara ist gegen den Willen ihres Vaters mit Mellefont durchgebrannt. Doch die anfängliche Euphorie des Roadtrips ist schnell verflogen, und nun sitzen die beiden seit Wochen in einer billigen Absteige fest. Sara zweifelt zunehmend und Mellefont kann sich nicht dazu durchringen, jetzt auch wirklich Ja zu sagen. Zunächst spürt der sorgende Vater das Paar auf. Und dann tritt auch noch Mellefonts ehemalige Geliebte Marwood mit der gemeinsamen Tochter auf den Plan. So entspinnt sich eine Dreiecksgeschichte voller Leidenschaft, Begehren und Intrigen, in der
jede:r um die eigenen emotionalen Bedürfnisse ringt.
Im Zentrum des Geschehens steht eine junge Frau im Konflikt zwischen familiären Pflichten und dem Wunsch, der Sehnsucht nach Emanzipation. Gotthold Ephraim Lessing begründet mit Miss Sara Sampson 1755 die Gattung des Bürgerlichen Trauerspiels und schickt seine Figuren in einen Kampf um Gefühl und Vernunft.
KRITIKEN:
"Damian Popp hat das Stück nicht nur stark gekürzt und gründlich entstaubt, sondern auch noch schrillbunt angepinselt. (...) Aber es sollte eben keine Parodie werden. Es wird gemordet und gestorben, es wir inmitten des heiteren Bühnenbildes samt Musical-Einlage richtig tragisch. Äußerst wechselvolle, heitere und einfallsreiche neunzig Minuten mit einer spannenden Mischung aus Lessings Deutsch und der heutigen Alltagssprache."
"Bürgerliches Trauerspiel für die Jetztzeit:
(...) Lessing stellt die Charaktere ungeschützt auf die Bühne, sodass die Lage langsam eskaliert. In der aktuellen Inszenierung ist das ebenfalls so: Sympathisch will hier keine der Figuren erscheinen, zu sehr sind sie von ihren egoistischen Bestrebungen gefangen - hochneurotische Charaktere, die auch an sich selbst leiden. Auf der Bühne fesselt diese Eskalation zwar, berührt aber auch unangenehm. Lediglich Sara Sampson rührt in ihrer Hilflosigkeit und Verzweiflung, Klara Eham spielt sie sensibel."